Aus der
heutigen globalisierten
Welt zeigt hier eine
interkulturelle
Kosmopolitin ihre
selbstredenden Werke. Im
Hessischen geboren, in
Berlin ein Studium der
Orientalistik und
weitere absolvierend,
findet Sigrun Neumann
ihren Mann, mit dem sie
über verschiedene,
beauftragende
Organisationen und
Träger Projekte überall
auf der Welt realisiert.
Sie hat mehr Lebenszeit
in diversen Kontinenten
verbracht als in
Deutschland. Arabien,
Ägypten, Indonesien,
Indien, Frankreich
bezaubern sie mit ihrer
Geografie und
Geschichte.
Dabei entwickelt Sigrun
Neumann feministische
Züge und unterstützt
alle Arten von Frauen,
die sich für entrechtete
oder unterdrückte Frauen
in ihren Ländern
einsetzen. Diese sind
oft Folter oder
Gefängnisstrafen
ausgesetzt. Die
Künstlerin erhebt
Anspruch auf Ehre für
diese Frauen und würdigt
sie mit ihrer
Darstellung als
Portrait. Sie
fotografiert, bearbeitet
am Computer, verfremdet,
doppelt oder spiegelt
Ausschnitte und übermalt
auch collageartig. Davon
lässt sie dann farbige
Drucke auf Leinwand
herstellen, Neographien.
Sigrun Neumann malt
expressiv und plakativ
mit farbstarken
Pigmenten und Acryl.
Große Bilder der
Horizonte, Himmel und
Erde, die spezifischen
klimatischen
andersartigen Stimmungen
– überwältigend. Sie hat
das oftmals in ihre
Lehrtätigkeit an
etlichen Universitäten
einfließen lassen. Die
persönlichen Begegnungen
mit den Frauen der
Länder und ihren
Kulturen, auch die
politischen
Verhältnisse, in denen
sie sich befinden, haben
Sigrun Neumann zu diesen
Bildnissen veranlasst.
Dabei vergisst sie
nicht, auch europäische,
schon verstorbene Frauen
zu würdigen: Aus
Offenburg Gretel
Haas-Gerber, aus
Frankreich Juliette
Greco, aus Österreich
Maria Lassnig und
andere. So stellt sie in
den Frauenportraits
berühmte Künstlerinnen
alle gleichwertig aus
den unterschiedlichen
Erdgegenden vor, seien
es Malerinnen,
Musikerinnen,
Literatinnen.
Die Neographien sind
technisch aus der
Realität erzeugte
Narrationen als Print.
Die gemalten Werkstücke
sind Unikate als
Rollbild oder auf
Keilrahmen gespannte
Leinwand, die in der im
Altertum angelehnter
Malmanier gefertigt
wurden.
Text: Anita
Frei-Krämer |