Die Kombination dieser
beiden Kunstschaffenden
in dieser Ausstellung
ermöglicht eine
Wechselwirkung, die
einer Zusammenarbeit zu
entspringen scheint.
Dies ist aber nicht so,
doch die Kombination
erzeugt eine Vertiefung
und Wertschöpfung im
Ausdruck der jeweiligen
Werke.
Abel
Antonysamy hat ein
Kunststudium in
Pondicherry am Golf von
Begalen (Indien)
abgeschlossen und
arbeitet dort und
seither weltweit in der
Aquarelltechnik, die
meist unterschätzt wird,
weil sie zu den
schwierigsten Techniken
der Malerei gehört. Es
sind feinste Lasuren und
opake Arbeitsweisen auf
speziellen Papieren
möglich und nur durch
langes Training, dem
Impetus des Künstlers
sind der Technik
angemessene Ergebnisse
zu erzielen. Abels
Bildwerke zeichnen sich
durch höchste Brillianz
der farbigen Darstellung
von Alltagsszenen der
Menschen seines
Heimatlandes aus. Da
sind Fischer, arbeitende
Frauen und Männer sowie
Kinder auf dem Land, auf
dem Markt, jedoch auch
Tänzerinnen,
Festivalbesucher,
Ruhesuchende und
Landschaftsdarstellungen
sowie klassische
Gebäude, berühmte
Architektur und
ursprüngliche
Landstriche zu sehen.
Ein paar Werke aus
unserer Gegend schließen
sich an. Abel malt auch
da, wo er gerade
Workshops hält.
Nun
kommen die abstrakten
Papierwerke von Fabienne
Weber aus Strasbourg
hinzu, die bei einer
Werkgruppe als
mathematische Kategorie
aus immer gleichen
bunten oder begrenzt
farbigen Zeichen
bestehen. Die Anordnung
der symbolhaften
„spanischen Reiter“
bezieht sich u.a. auf
die Kriege heutiger
Zeit. Persönliche
Betroffenheit im
Ukrainekrieg vermag sie
über die stilisierten
Barrieren der spanischen
Reiter ästhetisch und in
nicht bedrohlicher Weise
allgemeingültig zu
vermitteln. Des Weiteren
arbeitet sie mit weißem
Kraftpapier und erzeugt
durch Reißtechniken
kleine oder größere
Papierspäne, die sie auf
weißem Grund in
Schaukästen montiert.
Ebenso sind geschnittene
Papiere und Glanzfolien
durch Verziehen des
Schnittgutes
dreidimensional
montiert. Weiter sind
fast figürlich plakativ
wirkende bunte
Formengebilde
beschwingter Art zu
sehen. All diese
Arbeiten, ob im
Objektkasten oder als
Bild, sind sehr einfach
vom Ursprung her aber
sehr sinnlich und fast
wissenschaftlich
aufbereitet.
Die
extrem präzisen
Arbeitsweisen beider
Künstlerpersönlichkeiten
sind in der
ab-wechslungsreichen
Malerei Abels in
kontrollierter Art und
bei Fabienne in der
schlichten Kodierung
ihrer auf Realitäten
bezogenen Abstraktionen
zu entdecken.
Text: Anita
Frei-Krämer |