Wie der
Titel schon sagt, sind
die Ursprünge der
Arbeiten beider
Kunstschaffender aus
frei-en Gedanken
entstanden. Beide
Personen sind auch
Musiker, Sabine Kersic
studierte am
Konservatorium
Trossingen und ist
Musikpädagogin. Klaus
Wörner ist Mitglied
einer Band als
Gitarrist, absolvierte
die Kunstakademie in
Lahr und hat zahlreiche
Ausstellungen mit
verschiedenen
Werkgruppen sowie
Kunstprojekte in
Stadtteilarbeit und
Reha-Werkstätten
kreiert. Ebenso den
Kunstbus, der
wöchentlich in Lahr
gastiert.
Für Sabine Kersic als
Autodidaktin ist die
Collage das Mittel der
Wahl. Sie kauft über das
Internet Zeitschriften
aus den 1950er Jahren,
schneidet daraus
wichtige Elemente aus
und montiert diese auf
unterschiedlichen
Formaten. Sie verwendet
meist stabiles Papier
und sogar Leinwände.
Daraus entwickelt sie
surreal anmutende
Bildmotive. Mit
Intuition und
spielerischer
Klebearbeit lässt sie
Werke mit traumhaften
oder starken Botschaften
entstehen. Konsequent
und präzise bearbeitet
sie diese Montagen mit
Farben und gestaltet
auch über fotografische
Verfahren der
Computertechnik ihre
Ideen. Sie setzt sowohl
in zurückhaltenden s/w-
oder Brauntönen als auch
in bunter Farbe passend
ihre seltsamen und
einzigartigen Bilder in
die Welt. Diese lässt
sie auf Aludibond oder
Hartschaumplatten
drucken. Die Anwendung
dieser Techniken und das
Experimentieren hat eine
sich steigernde
Gestaltungshöhe
erreicht. Daher
bereichert sie nun mit
ihren jeweiligen
Unikaten unseren Alltag
mit dieser ersten
Ausstellung.
Klaus Wörner ist ein
erfahrener Künstler, der
unter anderem
Konsumverhalten und
Sensationslust unserer
Gesellschaft bildnerisch
kritisiert. Hier in der
Ausstellung sind in
allen Varianten und
Farben seine Bubbles zu
sehen. Bilder ohne
Titel, die in der
Corona-Zeit bis jetzt
entstanden sind. Die
Lock-Downs, welche die
Live-Kommunikation nicht
erlaubten, haben sich
auf quadratische Formate
gesellt. Dazu hat er
grundiert in heiterer
Farbgebung und mit
schwarzen Lineaturen,
fortlaufend Bläschen,
Blasen oder Konglomerate
davon erzeugt. Mal
querverlaufend, mal
vertikal dann auch mal
dunkel. Die
Blasengebilde hat er
meistens rhythmisch mit
Acrylstiften eingefärbt,
sodass Muster entstanden
sind. Die Bubbles können
als Kommunikation vom
Selbst zum fiktiven
Außen betrachtet werden.
Stimmungen sind der
Anlass für diese Art des
Kommunizierens und
können der Improvisation
in der Musik
entsprechen. Die
Blasenstruktur kann als
Metapher für leere
Gesprächsinhalte benannt
werden. Die Erschaffung
dieser Blasenbilder mag
eine Art von meditativem
Akt sein und ist
unendlich ausgeschöpft
worden. Schaut man lange
auf diese Gebilde,
fangen sie an zu leben
und scheinen sich zu
bewegen.
Somit sind beide
Künstler überraschend in
der Wirkung verbunden.
Text: Anita
Frei-Krämer |